„Kunstunterricht mal ganz anders!" - ein Ausflug in die Hamburger Kunsthalle

 

Letzte Woche Dienstag fand der Kunstunterricht der Kurse von Frau Kutt und Herrn Bick nicht wie üblich im Klassenzimmer, sondern im Museum statt.

"Im obersten Stock gibt es ein Panoramafenster mit Blick auf die Alster. Wir treffen uns gleich dort!" Nach diesen Eingangsworten stürmten beide Kunstkurse in den Aufzug. Oben angekommen wurde uns Zeichenmaterial an die Hand gegeben mit der Aufgabe, die wunderschöne Aussicht auf die Alster zeichnerisch darzustellen. Die Tücke dabei war jedoch, dass dies mit nur mit sieben Strichen geschehen sollte. Wie sollte das denn gehen?

Waren wir nicht in die Hamburger Kunsthalle gekommen, um uns die Kunstwerke des berühmten Künstlers Emil Nolde anzusehen? Jetzt standen wir hier mit unseren Zeichenutensilien und sollten selbst aktiv werden!

Was wir Schüler zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten war, dass unsere Lehrer uns nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch mitarbeiten lassen wollten. Und dies begann mit der Zeichenübung. Dabei sollten wir mit ganz wenigen Strichen das Wesentliche des Ausblicks erfassen, so wie Nolde es meisterhaft gekonnt hat.

Nach der ersten Aufgabe kam auch schon die Dame, die uns auf die Reise ins Leben des Künstlers entführte und eintauchen ließ. Fragen wie „Wann begann er zu malen? Wie hat sich sein Malstil im Laufe der Zeit entwickelt und veränderte? Wie teuer sind Werke von Nolde heute?“ stellten wir uns während der Führung.

"Ahh, Nolde selbst zeichnete Motive auch mit nur sehr wenigen Linien" stellten wir Schüler fest. Jetzt wurde uns klar, warum wir mit dieser merkwürdigen Aufgabe gestartet waren uns sahen die Parallele zu Nolde!

Wir erhielten Informationen über die Geschichten und Hintergründe, die sich hinter den wirkungsvollen Bildern verbargen. Nach der Führung hatten wir noch etwas Zeit, uns die Werke in Ruhe anzuschauen. Aber auch jetzt hielten unsere Lehrer wieder eine Aufgabe für uns bereit. Wir sollten selbst in die Rolle von Kunstkritikern schlüpfen und zu einem Werk unserer Wahl eine positive oder negative Kritik verfassen. Dies machte uns am meisten Spaß!

Der Ausflug war interessant, abwechslungsreich und tiefgründig, genau wie die Kunstwerke des Künstlers selbst. Ich kann nur sagen, dass es eine gelungene Abwechslung zum „normalen“ Kunstunterricht war, einen solchen Ausflug zu machen! Das war "Kunstunterricht mal ganz anders!"

Ikra Nur Kaya, 11a