Von Geistern, Piraten und fliehenden Ferkeln - Vorlesewettbewerb in der Aula

Dienstag, 9.40 Uhr. Für die 6. Klassen beginnt jetzt die dritte Stunde. Sechs SchülerInnen des Jahrgangs finden sich jedoch in der Aula ein, denn sie zählen zu den KlassensiegerInnen des diesjährigen Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels. Insgesamt zwölf junge Bücherwürmer - jeweils zwei aus jeder Klasse - treten hier für den Titel des Schulsiegers an. Bedingt durch die Pandemie, findet der Entscheid in diesem Jahr entzerrt statt: Um den vorgeschriebenen Mindestabstand zueinander zu wahren, steigen die LeserInnen über zwei Schulstunden verteilt zunächst mit einem selbst gewählten, dann mit einem unbekannten Text in den literarischen Ring. Auch auf eine externe Jury sowie auf Publikum muss 2020 verzichtet werden. Doch auf offene Ohren treffen die gut eingeübten Geschichten heute allemal.

Thematisch breit aufgestellt

Jeweils drei Minuten lang lässt sich die Jury in die fantastische Welten von Piraten und Geistern entführen, folgt einem mysteriösen Fall der „Drei Fragezeichen“, erhält einen kurzen, unterhaltsamen Einblick in „Gregs Tagebuch“. Mit „Rosa sucht ein Zuhause“ von Jane Simmons, der abenteuerlichen Geschichte eines Ferkels, das einer Zukunft als Schinken entgeht, indem es von seinen Besitzern Reißaus nimmt, klingt ein Tierschutz-Thema an. Unterstützt von zwei SchülerInnen der Oberstufe, achten Deutschlehrerin Narmin Pientka und Katja Augustin, Verantwortliche für die Schulbücherei, sowohl auf sicheres und flüssiges Vorlesen, als auch auf eine gut verständliche Aussprache und eine sinnvolle Betonung.

Die Kür: Einen fremden Text vorlesen

In der zweiten Runde wagen die Vorlesenden mit dem Vortrag eines Fremdtextes den Sprung ins kalte Wasser. „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel, ein Roman über zwei Freunde, die gemeinsam einen Kriminalfall um einen Kindesentführer aufklären, liegt jetzt als Auszug vor ihnen. Auch hier stellen die SechstklässlerInnen eindrucksvoll ihre Lesekompetenz unter Beweis. Keinen ganz leichten Auftrag hat die Jury, muss sie doch drei Plätze mit dazugehörigen Buchpreisen vergeben und eine/n Gewinner/in für den Bezirks-Wettbewerb auswählen. Am Ende dieser Woche wird die Entscheidung bekannt gegeben.

Leseförderung mit Tradition

Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels wird seit 1959 jährlich in Zusammenarbeit mit Schulen, Bibliotheken, Buchhandlungen und kulturellen Einrichtungen veranstaltet. Ziele sind neben der Leseförderung die Beschäftigung mit der Vielfalt der Literatur, der Ausbau der sprachlichen Fähigkeiten sowie Medienkompetenz. Der Wettbewerb beginnt an den Schulen und verläuft über mehrere regionale und länderweite Etappen bis zum Bundesfinale im Sommer.

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PO