Die erste Lesung mit Yannick-Maria Reimers am 09.01.23 zusammen mit den Klassen 6c und 6e der NMS stieß auf großes Interesse bei unseren Schüler:innen. Sie bildete den Abschluss der Fachtage des Jahrgangs 6 zum Thema „Erwachsenwerden und Pubertät“. Die Aula war zu diesem Anlass dekoriert, das Nelson-Mandela-Banner poliert und auch bei einigen Schüler:innen glitzerte es.
Yannick-Maria teilte mit den Kindern und Lehrkräften persönliche Erfahrungen zu den Themen Liebe, Vielfalt und Identitätssuche. Sier erzählt, dass es manchmal gar nicht so eindeutig ist, ob sich ein Mensch als Junge oder Mädchen fühlt. Yannick-Maria möchte sich nicht einem Geschlecht zuordnen (lassen), fühlt sich einfach als Mensch und möchte auch so gesehen werden. Wenn jemand sich so fühlt wie Yannick-Maria, definiert sich diese Person weder als männlich oder weiblich, sondern als nicht-binär. Das ist auch der Grund, warum in diesem Text nicht „sie“ oder „er“, sondern das Pronomen „sier“ genutzt wird.
In Yannick-Marias Leben spielen auch Verlust und Umgang mit Trauer eine große Rolle. Yannick-Maria hat sich schon mit acht Jahren von der eigenen Mama verabschieden müssen. Wie sich das für sier anfühlte und wie es Yannick-Maria in dieser Zeit in der Schule ging, teilte sier ganz offen. Von den Schüler:innen kam dafür viel Mitgefühl. Auch Yannick-Marias Papa, mit dem sier nach dem Tod der Mama noch enger zusammenrückte, verstarb viel zu früh. Zuvor hat Yannick-Maria zum Glück mit ihm noch einen Kurzfilm gedreht, den es inzwischen bei Amazon Prime zu sehen gibt: „Herr Reimers“.
Yannick-Maria erzählt, wie die Kunst in den schwierigen, dunklen Tagen geholfen hat, ans Gute zu glauben. Neben dem Film hat sier auch ein Buch geschrieben und sogar selbst illustriert: "Das Geheimnis hinter dem Regenbogen". Es machte dem Publikum Mut, die bunte Welt in sich selbst und da draußen entdecken zu wollen.
Die vielen Fragen der Kinder beantwortete Yannick-Maria sehr persönlich, warmherzig und feinfühlig, sodass ein angeregter Austausch möglich wurde. Ein besonderer Moment für alle war, als sier ganz spontan das türkische Lied „Mavi Boncuk“ sang, in dem es um Liebe und Freundschaft geht.
Auch die Schüler:innen konnten Yannick-Maria etwas beibringen, als sie die Bedeutung des aus dem arabisch stammenden Worts „Maschallah“ erklärten: Ma scha'a llah wird als Lob oder Kompliment verwendet. Mit diesem Ausdruck wird Personen oder auch Ereignissen Wertschätzung und Respekt entgegengebracht.
Zum Abschluss hatten alle Schüler:innen die Möglichkeit, sich ein Autogramm zu holen und bekamen sogar ein kleines Geschenk von der Autor:in: Die Hauptfigur ihres Buchs Maxi.
Herzlichen Dank, Yannick-Maria, für diese tolle Veranstaltung mit dir! <3
Wir freuen uns über weitere Projekte mit Yannick-Maria und danken dem Friedrich-Bödecker-Kreis Hamburg e. V. und dem NMS-Schulverein für die finanzielle Unterstützung dieser Lesung!
STI
Mehr zu Yannick-Maria:
Instagram @yannickmariareimers
https://www.kultourmiteinander.org