Everyday for Future

Nachhaltigkeitskongress für Hamburger Schülerinnen und Schüler in Wilhelmsburg

Logo: Eda Akin, HSG
Fotos: Carsten Frömchen, NMS

„Wollen wir ein Leben in Freiheit, in Frieden und Wohlstand für alle Menschen auf der Erde, müssen wir die Probleme unserer Zeit nachhaltig lösen!“

„Hamburgs Schülerinnen und Schüler sind von den Problemen der Zeit am meisten betroffen. Sie besitzen eine Energie und Freiheit im Denken, die vielen von uns Erwachsenen schon verloren gegangen ist. Hamburg muss auf seine Jugend hören!“

„Unsere Forderung: Der Senat Hamburgs muss sich verpflichten, alle Erkenntnisse seiner Schülerinnen und Schüler ernsthaft zu prüfen und mindestens drei Ansätze umgehend umzusetzen.“ (Auszug aus der Präambel zum Kongress)


In der Zeit von Mittwoch, dem 10. Juni bis Freitag, 12. Juni 2020 findet in Wilhelmsburg ein großer Transformationskongress zu den Nachhaltigkeitszielen der UN unter dem Motto „Everyday for Future“ statt. Eingeladen sind rund 1.000 Hamburger Schülerinnen und Schüler, die sich zuvor im Fachunterricht, in Nachmittagskursen oder in Arbeitsgemeinschaften an ihren Schulen mit einzelnen Nachhaltigkeitszielen der UN beschäftigt haben. Getragen wird die Veranstaltung von einem breiten Bündnis bestehend aus der Behörde für Umwelt und Energie (BUE), dem Nachhaltigkeitsnetzwerk RENN.nord, Mitgliedern des Hamburger Zukunftsrats, Professoren der Hafencity Universität (HCU), Greenpeace, UNICEF und zahlreichen weiteren Hamburger Verbänden und Initiativen.

Das Herzstück des Kongresses bilden mindestens 50 Workshops an verschiedenen Orten in Wilhelmsburg, in denen Schüler*innen sich zu einzelnen Nachhaltigkeitsaspekten informieren, diskutieren und schließlich Forderungen und Ideen künstlerisch-kreativ umsetzen. Am Ende des dreitägigen Kongresses sollen die Ergebnisse in Form einer großen Abschlusskundgebung präsentiert und als Hamburger Manifest an die Stadt Hamburg übergeben werden.

Lehrerin Elisabeth Hintze, die Kulturbeauftragte der Nelson-Mandela-Schule, hat die Idee für den Kongress zusammen mit Kooperationspartnern entwickelt und arbeitet bereits seit Schuljahresbeginn eingebunden in ein riesiges Netzwerk an der Umsetzung dieser Ideen. Mit dabei sind das Schulsprecherteam der NMS sowie Schüler*innen der Jahrgänge 7-12 der NMS.

Kreatives Kongressprogramm mit viel Schülerengagement

Der Kongress „Everyday for Future“ wird zunächst in Wilhelmsburg von dem Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif eröffnet. Nach der Auftaktveranstaltung strömen die Kongressteilnehmenden in den Stadtteil aus, um an mindestens 20 verschiedenen Orten an mindestens 50 verschiedenen Workshops teilzunehmen.

Die Workshops beginnen jeweils mit Impulsreferaten von Expert*innen. Nach der anschließenden Diskussion formulieren die Workshop-Teilnehmenden ihre Fragen, Forderungen, Ideen und Anregungen an den Hamburger Senat und setzen diese schließlich zusammen mit betreuenden Künstler*innen künstlerisch-kreativ um. Das kann in Form einer Präsentation geschehen, es kann aber auch eine Theatervorstellung, ein Poetry Slam, Musik, Tanz, Streetart, ein Video oder vieles mehr daraus entstehen. Diese vielfältigen Ergebnisse werden auf der Abschlussveranstaltung am Freitag, den 12. Juni 2020 in der edeloptics Arena im Inselpark auf mehreren Bühnen und Flächen in und um die Arena herum präsentiert. Die Ergebnisse werden in einem Hamburger Manifest an die Stadt Hamburg übergeben. Der Senat verpflichtet sich, mindestens ein bis drei Ergebnisse daraus umzusetzen.

Und ganz zum Schluss endet der Kongress in einem großen SDG-Sommerfest mit Musik, Tanz, Performance und Foodtrucks rund um die Arena herum.


Qualifiziertes Schülerengagement

Der Kongress soll ganz wesentlich durch das Engagement von Schülerinnen und Schülern getragen werden. Als Schülermoderator*innen in den Workshops kommt ihnen eine sehr wichtige Funktion zu. Sie begleiten die Workshop-Gruppen beim Input, bei der Diskussion sowie bei dem kreativen Prozess. Sie moderieren die Diskussion, finden mit der Gruppe zu Ergebnissen und leiten diese dann über in die künstlerische Umsetzung. Dadurch gewinnen die Schülerinnen an Selbstbewusstsein und Fachkompetenz und bringen hinterher neue Impulse mit in ihre Schulen. Die Schülerinnen und Schüler der Nelson-Mandela-Schule erhalten die Möglichkeit, zuvor an einem kostenfreien Wochenend-Seminar zur Qualifizierung als Schülermoderator*in teilzunehmen. Nach dem Kongress erhalten sie ein Zertifikat.

Nachhaltig wirken und Vorurteile abbauen

Die Kongressteilnehmenden nehmen ihre Ergebnisse mit an ihre Schulen, um daran vor und nach den Sommerferien weiter zu arbeiten und an den Schulen „Everyday for Future“ tätig zu werden. Der Kongress soll aber auch helfen, Vorurteile unter den Schülerinnen und Schülern abzubauen. Auf der Elbinsel haben vier von fünf hier lebende Kinder oder Jugendliche einen Migrationshintergrund. Kongressteilnehmende aus anderen Stadtteilen lernen die Schüler*innen von der Elbinsel mit ihrer Herkunft aus mehr als 50 Nationen und ihrer Vielfalt und Diversität als Bereicherung und Chance für Hamburg kennen. In den Workshops lernen sie sich kennen und engagieren sich gemeinsam für ihre Zukunft. Indem die einzelnen Arbeitsgruppen ihre Gruppenräume auf der Insel zu Fuß, per Rad oder mit dem ÖPNV aufsuchen, werden sie ihre Vorurteile überprüfen müssen.

Kontakt und weitere Informationen:

Elisabeth Hintze
Nelson-Mandela-Schule
elisabeth.hintze(at)nms.hamburg.de

Caroline Bartels
RENN.nord (Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien Nord)
bartels_renn.nordhh(at)wald.de

 

FRÖ